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Rudolf Magenau – Sagenballaden https://sagenballaden.de Sagen in Versform Fri, 08 Sep 2017 16:52:20 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.5.14 Rudolf Magenau: Das Schlößlein zu hohen Entringen https://sagenballaden.de/rudolf-magenau-das-schloesslein-zu-hohen-entringen/ https://sagenballaden.de/rudolf-magenau-das-schloesslein-zu-hohen-entringen/#respond Sun, 31 Jul 2016 13:26:23 +0000 http://sagenballaden.de/?p=2124 Weiterlesen ]]> Volks-Sage

Hier, wo vom Berge nieder
  Das alte Schlößlein schaut,
Da wohnten einst fünf Brüder
  In Eintracht, gar vertraut,

Sie hatten Hundert Kinder,
  – Ein seltnes Ehe Pfand! –
Auch die umschloß nicht minder
  Der Liebe süßes Band.

Jedweden Morgen wallte
  Der Kinder fromme Schaar,
Sobald das Glöcklein schallte,
  Zum Kirchlein Paar und Paar.

Drob jeder sich ergötzte,
  Wenn schon das erst’ im Chor,
Trat auf dem Berg das letzte
  Erst aus des Schlößleins Thor.

Manch Weiblein dacht mit Schmerzen,
  Sah sie die Kinder zieh’n,
Möcht’ in der Meinen Herzen
  Auch solche Liebe glüh’n!

Und wenn auch hin und wieder
  Im Volk sich Streit entspann,
Dacht’ man an die fünf Brüder,
  Und schied versöhnt sodann.

Rudolf Magenaus Ballade von den hundert Kindern auf Schloss Hohenentringen erschien erstmals im „Taschenbuch von der Donau auf das Jahr 1825“, das von seinem Freund Ludwig Neuffer in Ulm herausgegeben wurde. Im selben Jahr fand sie zudem Eingang in Magenaus lyrische Sagensammlung „Poetische Volks’-Sagen und Legenden größtentheils aus Schwaben“. Laut den „Tübinger Blättern“ 1908/09 wurde sie am 3. Dezember 1825 auch im „Allgemeinen Intelligenz-Blatt für den Jaxt-Kreis“ abgedruckt.

In den „Poetischen Volks’-Sagen und Legenden“ hat Magenau in der ersten und letzten Strophe die „fünf Brüder“ durch „fünf Ritter“, die „wie Brüder“ wohnten, ersetzt. In den Anmerkungen gab er als Quelle für die Geschichte die 1733 gedruckte deutsche Ausgabe der „Schwäbischen Chronick“ von Martin Crusius an. Dort finden sich alle fünf Burgherren mit Namen und Anzahl ihrer Kinder, zum Teil sind auch die Namen der Ehefrauen genannt:

„Zu dieser Zeit [1417] haben 5. Edelleute mit ihren Gemahlinnen auf dem Schloß Entringen in Liebe und Eintracht beyeinander gewohnt, und zusammen 100. Kinder gezeugt; Dann Johannes von Halfingen, Ritter, zeugte mit seiner Gemahlin von Nippenburg 20. Kinder: Rudolph von Ehingen mit Agnes Truchseßin 19: Merck, (Marquard) von Halfingen mit Ursula Bubenhofin ebenfalls 19: Georgius von Halfingen mit einer Käbin 21. und Hugo von Gyltingen mit seiner Gemahlin ebenfalls 21. Kinder.“

Die Angaben stammen ursprünglich aus der Vorrede zur handschriftlichen Autobiografie des Ritters Georg von Ehingen (1428–1508), der als Sohn des Rudolph von Ehingen eines dieser 100 Kinder auf Schloss Hohenentringen war. Die Handschrift befindet sich in der Württembergischen Landesbibliothek und wurde 1600 in Augsburg und 1842 als „Des Schwäbischen Ritters Georg von Ehingen Reisen nach der Ritterschaft“ in Stuttgart gedruckt. Magenau, eher Dichter als Historiker, kannte wohl weder die Handschrift noch den alten Druck. Mehr als die schlichte Aufzählung der Ritter und ihrer Familien findet sich in der Schrift aber ohnehin nicht.

Das eigentliche Motiv der Sage, wie sie später unter anderem in der Herrenberger Oberamtsbeschreibung wiedergegeben wurde, der Tross der hundert Kinder vom Schloss bis zur Kirche, stammt aus Christian Fridrich Sattlers „Topographischer Geschichte des Herzogthums Würtemberg“ von 1784. Dort ist die Begebenheit um 25 Jahre früher angesetzt:

„nachher hatten ums Jahr 1392 zehen Edelleute an der Burg Entringen ihren Antheil, nemlich: Konrad von Hailfingen, Hanns von Gültlingen, Heinz von Hailfingen, Burkard von Ehingen, Hug von Ehingen, Aberlin und Georg von Hailfingen, Märklins von Hailfingen Kinder, Hanns Herter und Konrad Anshelms von Hailfingen Sohn, von welchen man erzehlet, daß sie damals in größter Einigkeit beisammen gewohnet und bei 100 Kinder und Kinds-Kinder bei sich gehabt hätten, mit denen sie in einer Prozession paar und paar weise in die Kirche gegangen, und diser Zug habe sich so weit erstreckt, daß wann die ersteren zur Kirche eingegangen, die letzteren noch bei der Burg gewesen seyen.“

Vermutlich hat Magenau das Motiv zumindest indirekt aus dieser Schrift übernommen. Zudem erscheint es denkbar, dass er Hohenentringen aus seiner Tübinger Studentenzeit selbst gekannt hat.

Das heutige Schloss wurde um 1720 erbaut und beherbergt ein beliebtes Ausflugslokal. In der Gaststube befindet sich ein 1913 entstandenes Gemälde von Gunhild von Ow, das die Prozession der 100 Kinder vom Schloss zur Kirche zeigt. Ein Abbildung davon ist auf den Seiten der Gemeinde Ammerbuch zu sehen.

Zum Autor

Jiří Hönes – Rudolf Magenau – Autor des ersten württembergischen Sagenbuchs (2012, überarbeitete Fassung 2017)
[PDF]

Downloads

Das Schlößlein zu hohen Entringen (Taschenbuch von der Donau auf das Jahr 1825)
[PDF]

Das Schlößlein zu Hohen Entringen (Poetische Volks’-Sagen und Legenden größtentheils aus Schwaben)
[PDF]

Links

Wikipedia: Rudolf Magenau

Wikisource: Rudolf Magenau, Quellen und Volltexte

Quelle

Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau auf das Jahr 1825.
Stettinsche Buchhandlung.
Ulm.
S. 233–234.
[Google Books]

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Rudolf Magenau: Die Frauen auf der Schalksburg https://sagenballaden.de/rudolf-magenau-die-frauen-auf-der-schalksburg/ https://sagenballaden.de/rudolf-magenau-die-frauen-auf-der-schalksburg/#respond Sun, 16 Dec 2012 16:28:32 +0000 http://sagenballaden.de/?p=457 Weiterlesen ]]> Wer seidt ihr, holde Frauen?
  Wie weilt ihr so allein
In dieser Wildniß Grauen,
  Um Trümmer und Gestein?
Habt ihr vielleicht verloren
  Den Pfad aus Unbedacht?
Ihr seidt nicht hier gebohren
  Nach eurer fremden Tracht;

„Ihr Jungen! Wohl hienieden
  Ist unsres Wesens nicht,
Längst sind wir abgeschieden
  Von dieser Erde Licht,
Die Körper sind vor langen
  In Grüften schon verweßt,
Die Geister sind gefangen,
  Bis einer sie erlößt,

Denn wißt, in tiefen Gründen,
  Der Menschen Aug versteckt
Ist hier ein Schaz zu finden,
  Wohl dem, der ihn entdeckt!
Den Schaz sind wir zu hüten
  Auf diesen Plaz gebannt,
Wollt ihr uns Lösung bieten,
  Es steht in eurer Hand,

Tief, wo des Berges Rücken
  Sich senkt, da werdet bald
Einen Ahorn ihr erblicken,
  Den einz’gen hier im Wald,
Ihn flink gefällt, und säget
  Zu einer Wiege Schrein
Den hohen Stamm und leget
  Ein schuldlos Kindlein drein!

Habt ihr mit reinen Händen
  Das Werk sodann vollbracht,
Wird unser Bann sich enden,
  Nach langer Quaalen Nacht;“
Und als sie dies mit Wimmern
  Gesprochen, war’n die Frau’n
Verschwunden von den Trümmern
  Und nirgends mehr zu schau’n;

Die Jungen floh’n mit Grausen;
  Der Geister kläglich Fleh’n
Schien ihnen noch im Sausen
  Der Tannen nachzuweh’n,
Rauscht nur ein Blättchen nieder,
  Sah’n sie im Fieber-Wahn
Die Geister-Frauen wieder
  Vom Berg herab sich nah’n,

Doch mählich schwand den Sinnen
  Die Furcht, es zog zum Wald,
Das junge Volk von hinnen
  Und fand den Ahorn bald,
Daß Bret an Bret sich füge,
  Ward flink der Stamm zersägt,
Gezimmert ward die Wiege,
  Die Unschuld drein gelegt,

Und als es so geschehen,
  Als es die Frau’n begehrt,
Sah man der Schalksburg Höhen
  Des Abends hell verklärt,
Der grauen Thürme Bogen
  Mit ihrem düstern Grün
Sah man von Glanz umzogen
  In Purpur-Roth erglüh’n,

Und in dem Purpur wallten
  Die Geisterfrau’n darauf
In hehren Licht-Gestalten
  Erlöst zum Himmel auf,
Sie barg in hohen Lüften
  Des Aethers blauer Flor,
Die Burg mit ihren Klüften
  Lag öde, wie zuvor.



Die Ballade von den Geisterfrauen auf der Schalksburg bei Balingen stammt aus dem 1825 herausgegebenen Band „Poetische Volks’-Sagen und Legenden größtentheils aus Schwaben“ von Rudolf Magenau, dem ersten expliziten Sagenbuch in Württemberg.

Der Verfasser ist in erster Linie als ein Jugendfreund Friedrich Hölderlins bekannt, mit ihm und Christian Ludwig Neuffer gründete er zu Tübinger Stiftszeiten einen Dichterbund. Später wirkte Magenau lange Jahre als Pfarrer in Niederstotzingen und Hermaringen im Brenztal. Neben seinem Hauptberuf veröffentlichte er zahlreiche lokalhistorische, pädagogische und poetische Schriften.

Den Stoff zu der Ballade hat Magenau Gustav Schwabs gern gelesenem Reiseführer „Die Neckarseite der Schwäbischen Alb“ von 1823 entnommen. Schwab wiederum hatte die „Sage von der Schalksburg“ nach eigenen Angaben von einem Wirt in Lautlingen gehört. Magenau, der selbst mit Schwab in Kontakt stand, hielt sich mit seiner lyrischen Version recht eng an dessen Prosavorlage.

Ausführliche Erläuterungen

Jiří Hönes – Rudolf Magenau: Die Frauen auf der Schalksburg (2012, überarbeitete Fassung 2017)
[PDF]

Zum Autor

Jiří Hönes – Rudolf Magenau – Autor des ersten württembergischen Sagenbuchs (2012, überarbeitete Fassung 2017)
[PDF]

Downloads

Die Frauen auf der Schalksburg (Poetische Volks’-Sagen und Legenden)
[PDF]

Die Frauen auf der Schalksburg (Schwäbische Sagen und Geschichten)
[PDF]

Gustav Schwab: Sage von der Schalksburg (Die Neckarseite der Schwäbischen Alb)
[PDF]

Links

Wikipedia: Rudolf Magenau

Wikisource: Rudolf Magenau, Quellen und Volltexte

Quelle

Rudolf Magenau: Poetische Volks’-Sagen und Legenden größtentheils aus Schwaben.
F. E. Löflund und Sohn.
Stuttgart 1825.
S. 59–62.
[Google Books]


Der ausführliche Artikel zur Ballade ist zudem in leicht veränderter Form im August 2015 in den „Heimatkundlichen Blättern Zollernalb“ erschienen.

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