Wenn du auf deinem Wandergang
\n Durch\u2019s Killerthal gekommen,
\nHat einer sch\u00f6nen Glocke Klang
\n Vielleicht dein Ohr vernommen.
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\nUnd hat des Klanges sanfter Hauch
\n Umweht dich aus der Ferne,
\nH\u00f6rst du gewi\u00df die Sage auch
\n Von dieser Glocke gerne.
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\nIn Killer h\u00e4ngt sie, schallet hehr
\n Vom Thurm undenkbar lange
\nUnd theilte oft Gewitter schwer
\n Mit ihrem m\u00e4cht\u2019gen Klange.
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\nDa kamen, drohend wie ein Sturm,
\n Durch\u2019s Thal einst wilde Horden;
\nDie sch\u00f6ne Glocke in dem Thurm,
\n Sie ist ihr Raub geworden.
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\nDoch bald darauf, wie wunderbar!
\n Von keiner Hand geschwungen,
\nHat wiederum vom Thurm ins Thal
\n Die Glocke laut geklungen.
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\nEs war, als sagte ihr Gel\u00e4ut\u2019:
\n \u201eZu Killer mu\u00df ich bleiben,
\nMu\u00df es besch\u00fctzen jederzeit,
\n Die Wetter schwer vertreiben.\u201c
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\nUnd seitdem sch\u00e4tzt sie Jung und Alt
\n Des seltnen Wunders wegen,
\nUnd Andacht waltet, wenn sie hallt,
\n Zum frommen Abendsegen. \u2013
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